PETER BURCHIA

Ausstellungseröffnung & Theaterabend

21.1.2025

Zur Eröffnung der Ausstellung von Peter Burchia im Tor218 Artlab verschmelzen Bildende Kunst und Theater.

Martin Feifel, der in der Galerie Tor218 bereits seine Ausstellung „Gestürzter Engel“ gezeigt hat und bekannt aus Film, Fernsehen und Theater ist, spielt zur Ausstellungseröffnung sowie zur Eröffnung von Kultur gegen das Vergessen 26 Franz Kafkas Erzählung „Ein Bericht für eine Akademie“. Seit vier Jahrzehnten verkörpert er die Figur des Schimpansen Rotpeter, der von seinem Weg zur Menschwerdung berichtet – ein Text über Anpassung, Freiheit und die Suche nach einem Ausweg aus erdrückenden Verhältnissen.

Gleichzeitig wurden zum Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust zwei Künstler beauftragt, deren Werke sich gegenüberstehen und miteinander in Dialog treten:

·       Anna Mesniankina, lebt und arbeitet in Deutschland. In ihren abstrakten Arbeiten erforscht sie das Zusammenspiel von Form, Farbe und Textur als Ausdruck innerer Zustände und emotionaler Bewegung. Ihre Werke bewegen sich zwischen Licht und Dunkelheit, Leichtigkeit und Dichte und offenbaren verborgene Schichten und unsichtbare Energien, die eine besondere Tiefe und Intensität entstehen lassen.

·       Peter Burchia, ein Südtiroler Künstler, setzt sich mit der Geschichte seiner Familie auseinander. Seine Eltern gehörten zur Generation, die 1939 aus Südtirol nach Deutschland auswanderte und später als sogenannte „Rückkehrer“ in eine Heimat zurückkehrte, die inzwischen Autonomiestatus erlangt hatte. Heute lebt er in Bozen. Burchias Werk reflektiert Identität, Migration und Erinnerung im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Gegenwart.

Beide Positionen spiegeln das zentrale Thema: „Vergangenheit und persönliche Geschichte“ – und laden dazu ein, über individuelle Biografien wie auch kollektive Erfahrungen nachzudenken.

Details
Ort: Galerie & Bar Tor218 Artlab
Datum: Mittwoch, 21. Januar 2026
Beginn: 19:00 Uhr

Karten für den Theaterauftakt über Eventbrite.

Eintritt frei: 20 Uhr

nach dem Theaterevent für Gäste der Vernissage

Der Maler und Musiker Peter Burchia wurde 1994 in Bozen geboren. Als Autodidakt begann Burchia bereits in seiner Kindheit zu malen und näherte sich nach und nach der Volksmusik als Solist und als Mitglied verschiedener Gruppen, darunter Shanti Powa. Sein bildnerisches Schaffen zeichnet sich durch eine Sprache aus scharfen Grafiken, sehr persönlichen textuellen und numerischen Akronymen, eindringlichen Verformungen, lebhaften Farbkontrasten und der Gegenüberstellung verschiedener Techniken und Materialien aus, wobei letztere oft aus alltäglichen, wenn nicht sogar aus Abfallmaterialien stammen. Im Dialog mit dem stilistischen und thematischen Erbe der expressionistischen Konstellation kann die rohe, aggressive und sogar entweihende Haltung von Burchias Werk an bestimmte Experimente des Dadaismus, der Art Brut, der Cobra oder von Fluxus erinnern, aber auch an die biografischen und existenziellen Experimente des Informel. Aus der Perspektive von Burchias Schaffensprozess erweist sich eine gewisse Relevanz für das Prinzip des surrealistischen Automatismus als besonders bedeutend, was sich in der tagebuchartigen, seriellen und wirbelnden Art und Weise zeigt, mit der er seine Bildzyklen oder Radierungen realisiert. Ein weiterer charakteristischer Aspekt von Burchias Malerei liegt in einer gewissen Übereinstimmung mit der Graffiti-Kunst, deren Techniken, Materialien und Sprachen er nicht nur teilt, sondern auch die Ausweitung seiner Malerei auf architektonische Maßstäbe, wie seine jüngsten Wandmalereien zeigen, in denen er mit der uralten Technik des „Sgraffito” experimentiert hat. Als wahrer künstlerischer und kultureller Impulsgeber der Provinz Südtirol hat Burchia an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen teilgenommen.

 

IT

Il pittore e musicista Peter Burchia è nato a Bolzano nel 1994. Autodidatta, Burchia inizia a dipingere sin dall’infanzia, avvicinandosi progressivamente alla musica folk, come solista e come membro di vari gruppi, tra cui gli Shanti Powa. La sua produzione pittorica si contraddistingue per un linguaggio fatto di grafismi taglienti, personalissime sigle testuali e numeriche, insistite deformazioni, vivaci contrasti di colore e accostamenti di tecniche e materiali variegati, questi ultimi spesso di estrazione comune, se non di risulta. In dialogo con l’eredità stilistica e tematica della costellazione espressionista, il portato crudo, aggressivo e finanche dissacrante dell’opera di Burchia può riverberare certe sperimentazioni Dada, Art Brut, Cobra o Fluxus, ma anche quello biografico ed esistenziale dell’Informale. Tratto particolarmente significativo dal punto di vista del processo creativo di Burchia risulta poi una certa attinenza al principio dell’automatismo di matrice surrealista, che si esplicita nella modalità diaristica, seriale e vorticosa con cui realizza i suoi cicli pittorici o le sue incisioni. Altro aspetto distintivo della pittura di Burchia risiede in una certa assonanza con l’ambito della Graffiti Art, di cui condivide non solo tecniche, materiali e linguaggi, ma anche l’espansione su scala architettonica della sua pittura, come dimostrato dalle sue prove più recenti, in cui ha sperimentato la tecnica secolare dello “sgraffito”. Vero e proprio animatore artistico e culturale del territorio alto-atesino, Burchia ha partecipato a una serie di mostre collettive e personali.

 

EN

Painter and musician Peter Burchia was born in Bolzano in 1994. Self-taught, Burchia began painting in childhood, gradually approaching folk music as a soloist and as a member of various groups, including Shanti Powa. His pictorial production is distinguished by a language of sharp graphisms, highly personal textual and numerical acronyms, insistent deformations, vivid color contrasts and juxtapositions of varied techniques and materials, the latter often of common extraction, if not waste material. In dialogue with the stylistic and thematic legacy of the expressionist constellation, the raw, aggressive and even desecrating bearing of Burchia's work can reverberate certain Dada, Art Brut, Cobra or Fluxus experimentation, but also the biographical and existential one of the Informel. Particularly significant trait from the point of view of Burchia's creative process turns out to be a certain relevancy to the principle of surrealist automatism, which is made explicit in the diaristic, serial and whirling mode with which he realizes his pictorial cycles or engravings. Another distinctive aspect of Burchia's painting resides in a certain assonance with the sphere of Graffiti Art, whose techniques, materials and languages he shares not only, but also the expansion on an architectural scale of his painting, as shown in his most recent murals, in which he has experimented with the age-old technique of “sgraffito.” A true artistic and cultural animator of the Alto Adige province, Burchia has participated in a number of group and solo exhibitions. ung:

Do - So ab 19 Uhr - 22h

Und nach Vereinbarung unter Mail:

Tor218Artlab@gmail.com.